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DAYS OF THE DEAD – VOM KONZEPT ZUM FILM
Anmerkung: Dieser Text wurde für das tenebrarum-Booklet der deutschsprachigen Blu-ray-Veröffentlichung (XT-Mediabook, 2014) von George A. Romeros Day of the Dead erstellt. Diese sehr ausführliche Urversion musste aus Platzgründen für das Booklet gekürzt werden, soll aber interessierten Lesern nicht vorenthalten bleiben, weshalb sie auf der tenebrarum-Homepage veröffentlicht wird.
Martin Beine

Bereits im Juni 1979 wurde Day of the Dead im Magazin Variety als kommendes Projekt der Produktionsgesellschaft Laurel erstmals angekündigt. Ein fünfseitiges Treatment, geschrieben von Romero, lag im Dezember 1979 vor. Erst drei Jahre später, im Dezember 1982, wurde die erste Drehbuchfassung – mit einem Umfang von 216 Seiten – urheberrechtlich geschützt. Etwa einen Monat später folgte eine zweite Fassung, drastisch gekürzt auf 145 Seiten. Das erforderliche Budget wurde auf etwa 7 Millionen Dollar festgelegt. Da die Investoren glaubten, nur mit einem R-Rating finanziell erfolgreich sein zu können, forderten sie Romero auf, die Gewaltdarstellungen dieser Kategorie anzupassen. Als Romero sich weigerte, wurde das Budget um die Hälfte auf 3,5 Millionen Dollar gekürzt. Eine erneute Überarbeitung war notwendig, die in einem 104 Seiten umfassenden Drehbuch resultierte, das Anfang 1984 vorlag – die Version, die dem folgenden Text zugrunde liegt. Da auch bei dieser Fassung das Budget auf 4,5 Millionen Dollar geschätzt wurde, waren weitere gravierende Änderungen nötig. Der folgende Text soll einen umfassenden Eindruck von der bekannten Drehbuchfassung vermitteln und untersuchen, wie weit diese vom Film abweicht.

Wie der Film beginnt das Drehbuch mit Bildern einer von Zombies überlaufenen Stadt. Dabei finden sich Details, die es – mehr oder weniger exakt – in den Film geschafft haben. A GATOR crawls out through the open doors of AN ABANDONED BANK. LOOSE BILLS are dragged along under the animal’s tail. Die Metapher auf Kapitalismus ist hier deutlicher als im Film, in dem Aufnahmen eines Kinos und eines Skeletts die Einstellung, in der nutzlos gewordenes Geld umherweht, vom Bild des Alligators trennen. Andere interessante Details des Drehbuchs wie das in einem Kindersitz festgeschnallte Skelett eines Babys sind im Film nicht enthalten. Das Auftauchen des ersten Zombies in Verbindung mit der Einblendung des Titels ist im Skript nahezu identisch – allerdings war dort noch geplant, sein grausiges Antlitz deutlicher zu zeigen. Then we see its hideous, dead eyes, its blue-grey colour, the blackened wound where a large portion of jaw has been ripped away. Seine eher schemenhafte Darstellung im Film verschleiert Einzelheiten, die auf entsprechenden Fotos durchaus spektakulär aussehen. Die im Drehbuch auf einem Boot die Stadt erreichende Truppe besteht aus Sarah, Miguel, Tony, Chico und Maria. Kurz darauf liefert sie sich ein Gefecht mit angreifenden Desperados. Maria kann einen Angreifer mit dem Messer abwehren, wird aber von einer Kugel in den Arm getroffen. Miguel wird von einem plötzlich auftauchenden Zombie angegriffen. Grotesque and drooling dark SALIVA, its hungry mouth lunges at MIGUEL’S left arm. ITS TEETH TEAR A LARGE STRIP OF FLESH OUT OF THE ARM six inches above the wrist. Sarah hackt seinen verletzten Arm – im Buch mit mehreren Hieben und mit Tränen in den Augen – mit einer Machete ab. Im Film ist Miguels Schicksal weitaus emotionaler, berührt den Zuschauer tiefer, da er mit der Figur weitaus vertrauter ist, sie über weite Strecken des Films kennengelernt hat. Chico versucht vergeblich, die Angreifer dazu zu bringen, sich mit ihnen zusammenzuschließen. Die Auseinandersetzung mit der gegnerischen Gruppe erinnert an den Kampf der Protagonisten gegen eine Bande von Rockern in Dawn of the Dead, weist aber auch Parallelen mit Szenen aus Survival of the Dead (2008) auf. Eine Kugel trifft Chicos Schulter, Tony erleidet einen Bauchschuss. Das Drehbuch präsentiert gleich zu Anfang einige Action- und Splatterszenen; im Film lässt sich Romero damit erstaunlich viel Zeit, stellt zunächst deutlich die Charakterisierung der Hauptfiguren in den Vordergrund. Bei Sonnenuntergang wird die Szenerie von Zombies beherrscht: They’re clustering around THE TRAWLER, around THE CORPSES OF THE ATTACKERS. THEY BEGIN PULLING THOSE CORPSES APART AND EATING THEM HUNGRILY. Einer der Zombies hat Miguels Unterarm gefunden, reißt ein großes Stück mit den Zähnen heraus. It chews for a time, ITS DROOL TURNING RED. Then it spits out MIGUEL’S WRISTWATCH as though it was a bothersome bit of bone. Die Idee hat es in modifizierter Form in den Film geschafft: Im Finale stößt eine Frau beim Kauen auf die Erkennungsmarke eines Soldaten. Tony erliegt seinen Verletzungen. Hier ist es Miguel, der ihn mittels Kopfschuss davor bewahren will, als Zombie zurückzukehren. Maria insistiert: We must wait. I’ll....I’ll do it....I’ll do it myself....when it needs to be done. Es sind in etwa die gleichen Worte, mit denen im Film Sarah Miguel davor bewahren will, erschossen zu werden. Nachts auf hoher See wird Maria von Tony, der sich in einen Zombie verwandelt hat, angegriffen: A PORK-CHOP-SIZE CHUNK COMES OUT OF MARIA’S NECK IN THE CLENCHED TEETH OF THE TONY-CREATURE. BLOOD SQUIRTS UPWARD IN A FIVE-FOOT ARC. Die Beschreibung erinnert an den Biss in den Nacken einer Frau am Anfang von Dawn of the Dead. Maria geht über Bord. Obwohl offensichtlich ist, dass die Amputation Miguels Infektion nicht gestoppt hat, lässt man ihn leben.

Auf einer paradiesisch anmutenden Insel stößt man bald auf Militär, mittels eines Lifts aus dem Untergrund auftauchend. Voller Bestürzung stellen Sarah und Chico fest, dass sich unter den Soldaten drei Zombies befinden, bewaffnet, sich von ihrer auffälligen roten Kleidung von den anderen – weiße Westen mit orangefarbenen Kreisen tragenden – Männern unterscheidend, offenbar abgerichtet, dressiert. Auf einer Lichtung tauchen weitere Zombies auf. Einige tragen ebenfalls Westen, jedoch in Weiß oder Blau. Die Zombies werden mit rohem Fleisch gefüttert. Angeführt werden die Soldaten von Captain Rhodes, der als gewissenlos charakterisiert wird: He watches the operation almost hoping for trouble. (He loves to torture disobedient zombies.) Rhodes erklärt einem seiner Leibwächter, Toby Tyler: It’s the only way. They don’t bite the hand that feeds. Ein aggressiver Zombie wird mit einer Stange mit einer Drahtschlinge – eine ähnliche Vorrichtung, wie sie auch im Film verwendet wird – auf Abstand gehalten. Als Sarah und Chico angreifende Zombies abwehren, machen sie durch Schüsse auf sich aufmerksam. Auf Knopfdruck auf ein an Rhodes Gürtel befestigtes Gerät ziehen die rotgekleideten Zombies ihre Waffen, feuern ungelenk und ungezielt drauf los. Als Rhodes bemerkt, dass seinen Zombies die Munition ausgegangen ist, lässt er sie – ebenfalls per Knopfdruck – nachladen, wobei ein großer Teil der Kugeln aufgrund der Ungeschicklichkeit der Zombies zu Boden fällt. Eine Kugel trifft Chico. Miguel taucht auf, völlig dem Wahn anheimgefallen. Nachdem er zwei Soldaten erschossen hat, richtet er seine Waffe auf Rhodes und drückt ab – sein Magazin ist leer. Rhodes drückt den „Angriffsknopf“, seine Zombies erschießen Miguel. Die Soldaten schießen auf Chico, Sarah flüchtet. Chico, schwer verwundet, bettelt um den erlösenden Kopfschuss. Rhodes: Maybe. We’ll have a little talk first. Then....maybe...I can help you out. Toby wird angewiesen, den toten Soldaten die Köpfe abzuschneiden und ihre Körper in die Kühlanlage zu verfrachten. Als er sich auch um Miguels Leiche kümmern will, hält Rhodes ihn davon ab: His head stays where it is. He and I never really had the chance to get acquainted. When he comes back...I’ll get another shot at it... Ha ha ha ha... Seinen Sadismus weiter offenbarend, quält Rhodes den nun von einem Baum hängenden Chico, der abermals darum bittet, man möge ihn erschießen. And if I don’t? If I don’t you’ll come back after your death. You’ll come back and find yourself hanging there...wanting to eat...needing to eat human flesh. You hate that thought, don’t you? Die Gefangennahme von Zombies dient Rhodes weniger zu wissenschaftlichen Zwecken; vielmehr nutzt er sie zum Zeitvertreib: CLOSE: as RHODES’ GLOVED HAND jams A HAND GRENADE into THE CAPTIVE ZOMBIE’S gaping mouth. THE SOLDIER WITH THE POLE releases the noose and the two men take off, running. Ein Schuss verdirbt ihm den Spaß; jemand hat Chico von seinem Leid erlöst. In dem sicheren Glauben, dass es sich bei dem Schützen um Toby handelt, kündigt er an, die Männer zu befragen.

Im Dschungel: Zwei Hände greifen nach Sarah, eine davon legt sich auf ihren Mund, als sie schreien will. Es ist John; er beruhigt sie, stellt sich als Freund vor. SARAH looks into the strong, good face of JOHN, a tall muscular man, a Caribbean Islander with shiny black skin and enormous brown eyes that seem instantly trustworthy. John ist in Begleitung: There’s BILL McDERMOTT, wearing the grease-covered jump-suit of a mechanic and swilling generous shots of brandy from a hip flask, and there’s a smallish woman with a sensitive face who, apparently out of character, is armed to the teeth. She’s a deaf mute, nicknamed SPIDER … Während Spider es nicht in den Film geschafft hat, finden sich hier bereits recht exakte Beschreibungen von John und Bill. Alle drei tragen Westen mit orangefarbenen Kreisen. John erklärt, dass sie sich auf Gasparilla’s island, der Insel von Gouverneur Dickerson (im Folgenden im Drehbuch zumeist Gasparilla genannt), befinden, deren unterirdische Höhlen früher militärischen Forschungszwecken gedient haben. Jetzt wird die Insel als private Festung des Gouverneurs, seiner Kumpane sowie seiner Privatarmee genutzt. Im Dschungel stößt die Gruppe auf eine Art Bunker. Einige in Weiß und Blau gekleidete Zombies folgen ein paar Soldaten. Plötzlich werden Sarah und ihre Begleiter von Zombies attackiert. John nimmt Sarahs Machete an sich, erklärt, dass die Zombies darauf trainiert sind, keine Träger von Westen mit orangen Kreisen zu attackieren; die blaue und weiße Kleidung weist auf unterschiedliche Stadien der „Erziehung“ hin. Gefährlich sind vor allem die nicht in dieser Weise gekennzeichneten Zombies. Ein Zombie fällt die Gruppe an, kann aber unschädlich gemacht werden. John gibt Sarah die Machete zurück. Thanks. I can fight my own battles. Schon im Drehbuch ist ihr Charakter stark und selbstbewusst angelegt. John will dem höllischen Treiben auf der Insel ein Ende bereiten, Sarah hingegen zieht es zurück auf ihr Boot, um sich eine unbewohnte Insel zu suchen; hier verhalten sich die beiden konträr zu ihren aus dem Film bekannten Charakteren. John folgt Sarah, die gleichzeitig von Zombies und Alligatoren angegriffen wird, kann sie retten: She’s just about to fire when SOMETHING FLASHES out of the darkness. It’s A MACHETE. IT CLEAVES OPEN THE ZOMBIE'S SKULL. From out of the night big JOHN appears. Ein weiterer Zombie nähert sich, almost swallowing its own dangling eyeball in the process.

Im Höhlenkomplex: Gruppen von vier bis acht Zombies sehen sich auf Monitoren in Endlosschleife „Lehrvideos“ an; Zombies, die von Menschen gefüttert werden, auf orange Kreise zielende Waffen, die gesenkt werden und auf Menschen ohne mit orangefarbenen Kreisen versehene Kleidung zielende, abfeuernde Waffen. Die Kommunikationszentrale: Die Einrichtung reflektiert die Hast, mit der das Equipment aufgestellt wurde, als die Katastrophe über die Menschheit hereinbrach – das Set-Design des Films spiegelt analog dazu die chaotische Situation im Rahmen der Handlung, zugleich jedoch die durch die Veränderungen des Drehbuchs bei feststehendem Termin für die Fertigstellung des Films entstandene Hektik wider. Durch einen Bildschirm alarmiert, eilt Wissenschaftlerin Mary Henreid zusammen mit ihrer Assistentin Julie Grant zum Zellenblock. Rhodes möchte einem Zombie, genannt Bluto, ein Geschenk zukommen lassen: den abgetrennten Kopf eines Soldaten: Take it, friend. Take it. It’s a present. From me to you. Just remember who gives you favours. Dann stattet Rhodes einem weiteren Zombie, Bub, einen Besuch ab: Well, Bub. I’ve heard about you. Miss Henried’s pride and joy. Als Mary und Julie die Zellen passieren, sehen sie einen anderen Zombie, Samson, der ebenfalls von einem Schädel frisst. Much of the flesh is already gone, but we can still recognise...CHICO. The zombie turns the thing up-side-down, reaches way inside, through the neck, and pulls out grey matter. Mary ist entsetzt: God....damn you, Rhodes! Der kontert: God has damned us all. Are my atrocities worse than yours? Immerhin ruiniert er damit Marys Versuch, die Zombies an den Verzehr von Alligatorenfleisch zu gewöhnen. Julie erschrickt, als sie den Inhalt der Plastiktüte erspäht, die Rhodes noch in der Hand hält: ein letzter abgetrennter Kopf. RHODES drops the bag instantly to the floor. Taking care, he grabs the bottom by a loose corner and pulls up hard. THE HEAD ROLLS OUT AND SETTLES AGAINST A WALL. IT’S EYES ARE OPEN AND DARTING CRAZILY, ITS MOUTH IS CHEWING, GROTESQUELY, ON THE AIR. Auch wenn die Szene so im Film nicht vorkommt, wird hier recht genau Bills Fund in Logans Labor – der Kopf des Soldaten Johnson – beschrieben. Während Sarah im Film davon abgehalten wird, Johnson durch einen Kopfschuss zu erlösen, um Rhodes und seine Männer nicht zu alarmieren, ist eine solch bedachte Handlungsweise im Drehbuch nicht vonnöten: RHODES calmly draws his PISTOL, cocks, and FIRES. THE SQUIRMING HEAD IS SHATTERED by the powerful bullet. Die Tatsache, dass auch separierte Köpfe – sofern das Gehirn nicht zerstört ist – wieder erwachen, erschreckt Julie, führt zu einer grauenhaften Vorstellung: But...we bury the heads. Oh. God! It must be torture for them! Rhodes erklärt, welchen Sinn es macht, die Toten zu köpfen: The purpose of decapitation is to preserve as much...food...as possible. The purpose for feeding is to keep the beasts on our side. The fact that they can be taught to clean up our garbage or to fire a gun is a convenient side benefit, not the primary goal. The primary goal is to keep ourselves from becoming their supper. Keep them fed and they behave. Als Julie erfährt, dass Mary von den Folgen der Enthauptungen wusste, begreift sie, mit welch inhumanen Mitteln auch sie arbeitet: They stare at one another. Whatever bond once existed between them has been severed forever. Ein Streit zwischen Mary und Rhodes offenbart eine flüchtige Liaison in der Vergangenheit: Rhodes, you and I had a roll in the hay together when I first got here. It was a wholly unsatisfying experience which I do not want to, and which I never will repeat! Für Rhodes hingegen scheint das Kapitel noch nicht abgeschlossen: MARY starts down the hall but RHODES grabs her from behind. He leans in close, lusting, pressing his lips against the back of her neck. Während der Konfrontation wird außerdem klar, dass Mary einen guten Kontakt zu Gasparilla hat. Die Tatsache, dass Mary und Toby sich auf ihren Wunsch ein Zimmer teilen, erklärt Rhodes Antipathie gegen ihn: I had an unfortunate little run-in with him today. In fact...you might say that Mr. Tyler is in big trouble with the...authorities. Mary antwortet in einer Sprache, die Rhodes versteht: You better not mess with me, Rhodes. I’d love to serve your balls to those Red Coats for lunch! Think about it! Die gigantischen Ausmaße der Höhlen, die im Drehbuch beschrieben werden, entsprechen denen im Film: We are stunned at the enormity of the place. Allerdings wurde das rege Treiben – JEEPS AND TRUCKS RUMBLE back and forth – sowie das Personal aus Kostengründen stark eingeschränkt. An den ursprünglichen Plänen für die Bauten wurde offenbar teilweise festgehalten: MARY comes to a place where the natural rock surrenders to man-made walls. In einem von zwei Sicherheitsleuten bewachten Teil der Anlage findet sich eine Welt, die es im Film nicht mehr gibt: We HEAR THE SOUND OF LIFE, MUSIC BLASTING, VOICES LAUGHING, ARGUING, CRYING. PEOPLE move by. A MAN AND A WOMAN are fighting. She slaps him, he punches her, she kicks him in the balls. THREE HOOKERS pound on a door. The door is opened by A NAKED MAN WEARING A DILDO on his nose. OTHER MEN, behind him, laugh wildly as the hookers enter their smoke-filled room. Mary entfernt sich, als sie sieht, dass Rhodes’ Leute bereits in ihrem Zimmer sind. Sie trifft Toby, der die Insel verlassen will. Ihr Dialog erinnert an die erste gemeinsame Szene von Fran und Stephen in Dawn of the Dead – gesellschaftliche Verantwortung auf der einen, egoistischer Überlebenswille auf der anderen Seite. Mary: I can work here. Maybe my work can help...help everyone. I can do more good with access to this equipment than I can off in some wasteland. Toby: We’re gettin’ out. Me and Tricks. I want you to come with us. I want that more than anything. I’ll send word. I’ll let you know a time and a place to meet. We probably won’t be able to wait around so if you’re not there on the dot...well...if you’re not there, I’ll know you’re not comin’. Die moralische Zwickmühle zwischen Aufopferung und Selbsterhaltungstrieb findet sich auch noch im Film. Wieder bei ihrem Zimmer, wird Toby ungeachtet Marys Protest – I’ll have your ass, soldier – unter Arrest gestellt. Mit weiteren Gefangenen wird er zum Eingang 6 geführt, beobachtet von John und den anderen.

Das nach Billy Wilders Stalag 17 (1952; Stalag = Stammlager im nationalsozialistischen Sprachgebrauch) benannte Areal ist nichts für Weicheier: PEOPLE wallow in the mud. ONE MAN has just taken a shit and is wiping his ass. Nearby A DRUNK lies unconscious. SEVERAL MEN are fighting. Eine riesige schwangere Frau macht Toby ein eindeutiges Angebot: How ’bout it, baby. I’m big but I’m beautiful. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit einem messerschwingenden Betrunkenen ergibt sich gleich die nächste Chance auf eine Romanze: At his back, in the hut, A HAIRY FAT MAN, still wearing his boxer shorts and his muddy boots, is wham-bam-bamming A WHORE, who is wearing everything but underwear and boots. There are needle tracks on the woman’s arms and her face looks as though she’s been beaten brutally. She purses her deep red, damaged lips and blows TOBY a kiss that’s meant to be seductive. Eindrücklich schildert John Sarah den Platz als sein Zuhause. Home for us that don’t make the grade. Us that ain’t...good enough to live inside The Cave. We grow a little food, do a little light manufacturin’...like these here vests, we make these for the massers. We live in our own filth, with bugs and snakes and disease and jungle fever...all the time waitin’ to become breakfast for the Bees. Es ist das Bild einer Klassengesellschaft, die der Unterschicht keine Perspektive bietet; eine Thematik, die oft in Romeros Zombiefilmen zu finden ist, nicht zuletzt in der Metapher der Zombies als „Untermenschen“ (sieht man sich Logans Experimente an, könnte sein Spitzname – seinen guten Absichten zum Trotz – statt Frankenstein auch Mengele sein, und Rhodes trägt laut Drehbuch „schwarze Gestapo-Lederstiefel“). Durch einen Tunnel dringen John, Sarah, Bill und Spider in den Komplex ein. Im Hospital in Stalag Seventeen ist Dr. Logan, der im Drehbuch noch Assistenten hat, gerade bei der Arbeit, sägt einer Leiche den Kopf ab. Die folgende Szene ist ähnlich auch im Film enthalten: DOC LOGAN picks up AN ELECTRIC DRILL WITH A LONG BIT. WHZZZZZZZZZ! HE DRIVES THE SPINNING BIT INTO THE DISEMBODIED HEAD, DEEP INTO ITS BRAIN. When he pulls it out, MATTER FLIES as the motor winds down. Logans Beschreibung weicht nur unwesentlich vom Film ab: LOGAN is a middle aged man. He looks exhausted, demoralised, a bit mad. And he looks as ill as some of his patients. There are OPEN SORES on his face and he hasn’t shaved for days. He’s covered with two week worth of BLOOD STAINS. Diesel, einer von Logans Assistenten, macht auf Geräusche aus dem Tunnel aufmerksam; der verborgene Zugang führt direkt in den Operationssaal. Logan macht sich Sorgen bezüglich Sarah: How do we know she’s alright? How do we know? Er wiederholt die Frage mehrfach, in immer der gleichen Intonation, seine psychische Verfassung offenbarend. Etwas später wird er von einem weiblichen Zombie angefallen; er schaltet die Frau mit einem Skalpell aus: THE BLADE SINKS DEEPLY INTO THE ZOMBIE’S FOREHEAD. LOGAN pulls it out and strikes again, and again, and again, like a swordsman thrusting, thrusting, thrusting. Finally the creature collapses. John und Bill begleiten Sarah durch die verregnete Hauptstraße von Stalag Seventeen. John erklärt: They supply us with disinfectant and dope. Sex, drugs and rock-and-roll. What more could anyone ask for? Most around here ain’t interested in changin’ their lives. Joe’s Corner Tavern passierend, stellt Sarah fest: They seem to be havin’ a good time. Some punishment. „Panem et circenses“ – Juvenals altes römisches Motto „Brot und Spiele“ funktioniert auch nach fast 2000 Jahren noch. Auch hier wird es als Mittel zum Zweck des Potentaten, in diesem Fall des die militärische Macht innehabenden Rhodes, entlarvt: You disappear in here, darlin’. You get a knife in yer belly or too much shit in yer veins. You get lost out here and nobody’s gonna notice. Rhodes, he counts on that. It all makes for food in the freezers. Sie kommen zu einer Hütte, in der Sarah übernachten soll. Auf einem Schild steht THE RITZ; der den Mangel an Luxus ironisierende Name taucht im Film am von John und Bill bezogenen Wohnwagen auf. Die beiden Männer ziehen sich zurück. Im Ritz sucht sich Sarah ein freies Bett; beim Anblick weiß-blauer Blitze – ein elektrischer Zaun hält ungebetene Gäste vom Areal fern – und mit dem Gefühl durchsickernden Regens auf der Haut schläft sie ein.

Im „Konditionierungsraum“ läuft die Ausbildung der Zombies: Under supervision, the thing is fumbling to tie a shoelace. It’s failing miserably but trying hard. Die Schilderung lässt auf eine möglicherweise eher humorvolle Darstellung schließen. Generell könnte man vermuten, dass die Zombies in dieser Version mitunter über Gebühr zu Lachnummern verkommen. Humoristische Aspekte finden sich bereits in Dawn of the Dead, dem satirischen Grundton des Films entsprechend; Day of the Dead hingegen zeichnet sich eher durch eine finstere Stimmung aus, die durch zu viel Humor hätte Schaden nehmen können. Fisher, a technician, überwacht das Essen der Zombies: TONTO has succeeded in forking a piece of meat. He moves it to his mouth and pops it in. Als Mary erscheint, hört er auf, auf dem Fleisch herumzukauen: He looks up with exaggerated sadness on his face. Slowly his mouth opens and the chewed piece of meat slides out between his lips. He throws his fork down angrily. Bluto schleudert seinen Stuhl weg und stampft mit ausgestreckten Armen auf Mary zu. Die hält die Wachen vom Eingreifen zurück. MARY extends her right hand to meet BLUTO’S right and they shake vigorously. Anschließend sucht sie den Schießstand auf; in Rot gekleidete Zombies sind mit Schießübungen beschäftigt – mit suboptimalen Resultaten. Sie trifft auf Bub: He is wearing WESTERN-STYLE GUN BELTS, SIX-SHOOTER hang in HOLSTERS on both his hips. MARY faces BUB full with her body and delivers a military salute. Bub salutiert ebenfalls. Bub signalisiert, dass er möchte, dass Mary sich von seinen Leistungen überzeugt: BUB turns towards the target wall looking like a gunfighter on a western street. There’s A HUMMING MECHANICAL SOUND. KATCHUNG! A SILHOUETTE pops up. BUB slaps leather...fast... lighting fast. BOTH GUN come up. BLAM-KA-BLAM-KA-BLAM-BLAM-BLAM-BLAM!!! Im Gegensatz zu seinen Artgenossen trifft Bub fast ausnahmslos ins Schwarze. Mary nimmt die hervorragenden Leistungen mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Als sie auf Julie trifft, reagiert diese abweisend und geht. Zwei Putzfrauen beobachten die Szene; eine von ihnen ist Spider.

Im „Rathaussaal“: In A BIG, STUFFED OFFICE CHAIR behind A DESK FLANKED WITH FLAGS sits GOVERNOR HENRY DICKERSON (former of Florida, now of the world) A.K.A.... GASPARILLA. Seine Beschreibung gewährt tiefe Einblicke in die Art seiner „Politik“: He’s a fat man with a handlebar moustache that makes him look like Pancho Villa. As an indication of rank we wears a military jacket but underneath is a Hawaiian shirt with a bold flamingo and palm tree pattern. Around his neck, nestled in the rolls of fat there, is enough gold to stake a small business. Etwa ein Dutzend „Ratsherren“ – Freunde aus Country-Club-Zeiten, denen Gasparilla in seinem unterirdischen Schutzraum Asyl gewährt – sitzen an Tischen, “yessing” everything the boss man says. Eine „Gerichtsverhandlung“ findet statt. Ein Mann hat ein Radio gestohlen; schon der Besitz ist illegal. Der Kläger fordert die Höchststrafe. Gasparilla stellt fest: You always recommend the ultimate penalty, Tommy Lee. You and Rhodes. Auch Rhodes zählt zu den Ratsherren; er lächelt. Eine kurze Abstimmung ist einstimmig. GASPARILLA scans them slowly as he takes a big, wet bite out of a peach. Nicht um dem Angeklagten zu helfen, sondern um seine uneingeschränkte Macht zu demonstrieren, kippt er das einstimmige Urteil im Alleingang: Yer sentenced ta hard labour. Stalag Seventeen. A year. Es kümmert ihn nicht, dass der Beklagte den Tod vorziehen würde. Mary erscheint gerade rechtzeitig, um der sie tangierenden „Verhandlung“ beizuwohnen. Rhodes tritt als Kläger gegen den abwesenden Toby auf, will ihn jedoch lediglich für ein paar Monate ins Stalag verbannen. Mary setzt sich vehement für ihren Freund ein, wird jedoch aufs Heftigste zurechtgewiesen: SIDDOWN, YOUNG LADY! I DONE YUP A SHIT-LOAD O’ FAVOURS AND I AIN’T NEVER YET ASKED FER NOTHIN’ IN RETURN! NOW HOW’D YOU LIKE TA SPEND TWO WEEKS UP T’THE VEGETABLE FARM YERSELF? THAT’S WHAT IT’LL BE IF YA DON’T SIDDOWN AN’ SHUT THE HELL UP! Die grenzenlose Macht, die Gasparilla repräsentiert und die für jeden anderen zur Gefahr werden kann, entspricht in etwa Rhodes Machtposition im Film, geht sogar noch ein wenig darüber hinaus. Gasparilla macht klar, dass – sollte Mary noch ein weiteres Statement abgeben wollen – sie dies bei einem Treffen am Abend machen kann: ’Bout eight, if that suits. We’ll start out in my gymnasium an’ progress on from there...to various other forms o’ physical therapy.

Die „Sporthalle“ ist recht ungewöhnlich gestaltet; neben den obligatorischen Sportgeräten findet sich dort ein riesiges, rundes Bett, umgeben von Spiegeln. Plüschkissen und allerlei Delikatessen sowie edle Getränke vervollständigen das Ambiente. All around are THE COUNCILMEN, some with COUNTRY-CLUB TYPE WOMEN, conservatively dressed and wearing suitable jewellery (obviously wives left over from the good old days), and some with SCANTILY CLAD COURTESANS. Man lässt es sich gut gehen. Mary sitzt am Boden, umgeben von flauschigen Kissen; ihr Laborkittel wirkt unpassend. Gasparilla leitet die Spiele ein; die Frauen entledigen sich ihrer dürftigen Kleidung. Some strip naked, others down to panties. They hop onto various exercise machines and begin to „workout“, tits flopping, thighs pumping...GASPARILLA’S kind of entertainment. Er fragt Mary, ob sie es schon einmal mit einer Frau gemacht hätte … sie reagiert ängstlich, das Schlimmste befürchtend. Seine Gäste unterhält der Machthaber ebenfalls mit seinen Späßen, lässt sie für einen Moment glauben, er hätte ihnen Menschenfleisch kredenzt. Mit Erfolg: A FEW OF THE GUESTS are revulsed. ONE MAN starts to vomit and he runs from the room. Gasparillas Pläne werden deutlich. Er weiß um die Besonderheit seiner Insel. Even the Feds knew that. That's why they stored so much o’ their shit down here. It’s all mine now. All mine. Just let ’em try ta come after us down here, which they will some day...[…] They’ll hafta get past my army! An army that ain’t afraid ta die...ha ha ha... ’cause it’s awreddy DAID! HA HA HA HA.... Gasparillas Größenwahn geht über den von Rhodes im Film weit hinaus. Doch seine Pläne gehen noch weiter: Mit einem „Rekrutierungsprogramm“ für seine Armee von Zombies will er eines Tages das Festland erobern: There’s millions o’ Bees out there jus’ waitin’ fer’ a General ta lead ’em on ta vict’ry! Später: Der Raum ist fast leer, Gasparilla schläft, einer seiner Arme ruht auf Marys Körper. Ihr Versuch, sich unbemerkt zu befreien, erinnert an die Hotelszene in Lucio Fulcis Lo squartatore di New York (Der New York Ripper, 1981), in der sich Jane aus dem Bett entfernen will, das sie mit Mikis Kalenda geteilt hat: She is trying to move out from under without waking the man. She slides on the floor...a few inches...a few inches more. GASPARILLA snorts and rolls over. His eyes pop open, focus on MARY, and a smile pushes his fat cheeks back. Er versucht, Marys Fluchtversuch zu vereiteln: She pulls away and he crawls after her, his belly bouncing along the floor. BUTTONS POP and the coat falls open. He reaches for her blouse. It tears away and for a moment he gets a chubby handful of bare breast. He dives into her but he’s unconscious before his face reaches her chest. Eine untypische Szene; sexualisierte Gewalt ist in Romeros Zombiefilmen üblicherweise kein Thema, kommt auch in Day of the Dead nicht vor.

Im Ritz: Sarah und die anderen „Gäste“ werden unsanft geweckt; Rhodes und seine Männer haben Fragen bezüglich zweier aufgefundener (weiß gekleideter) Zombies: Until I get these answers...each morning...some of you will die. Um die Ernsthaftigkeit seiner Drohung zu untermauern, erschießt er zwei in seiner Nähe stehende Bewohner. Als er den Verurteilten erkennt, der von Gasparilla vor der „Höchststrafe“ bewahrt wurde, erschießt er auch ihn. Als Rhodes geht, will Sarah auf ihn zustürzen, wird jedoch von John davon abgehalten. Toby kommt hinzu, meint, dass sie und er Hilfe brauchen, und fragt nach einem sicheren Platz zum Reden: Ain’t no place safe, weiß John. Toby erzählt, er erwarte eine Lieferung ins Hospital; er wolle die Insel verlassen. Man will sich im Hospital treffen. Die Lieferung kommt an; Waffen. Diesel misstraut Toby; John ist vertrauensvoller. Im Operationssaal wird mit äußerster Vorsicht mit Nitroglycerin gearbeitet. Ein vernichtender Schlag gegen Rhodes und seine Leute wird vorbereitet; Ziel soll das Pulvermagazin sein. Toby ist entsetzt über den Plan. Er will weder an einem Selbstmordkommando teilnehmen, noch will er den Tod von 200 Menschen in Kauf nehmen. Logan hat damit kein Problem: Sinners! Animals! Filth! Doing the work of the Devil! John, Sarah und Toby verlassen den Raum. Nach einer langen Stille „motiviert“ Logan die restlichen Anwesenden: We know what we must do. It’s written for us in the Bible. “They shall be driven from the land of the living down to the world of the dead. That is the fate of those who care nothing for God.” Bekundungen mit religiösen Inhalten und Gebete finden sich im Drehbuch zuhauf, im Film hingegen deutlich weniger. John hat einen anderen, wesentlich humaneren Plan: Datura Metel. The Devil’s Trumpet. Don’t worry. I ain’t goin’ religioso again. It's a flower that grows on these islands. Where I come from the voodoo priests used it whenever they needed a Mickey Finn. It’s toxic. Ground up you can put it in a drink or inject it...or...in a sealed area it might be introduced through the ventilation system. Üblicherweise nicht tödlich, kann der Gegner so eine Weile ausgeschaltet werden. Bislang konnte man nicht genügend Exemplare der Pflanze finden, doch Sarah macht darauf aufmerksam, dass in der Nähe ihres Bootes viele dieser Blumen zu finden sind. Dort angekommen, stellen sie fest, dass Rhodes Leute das Boot entdeckt haben; zwei seiner Soldaten sind zu sehen. Die Gruppe sammelt Pflanzen ein.

Im Ritz erklärt Toby anhand einer Karte, wie das Vorhaben vonstattengehen soll, als Bill erscheint und erzählt, dass Logan, Diesel, Jack und Spider mit den Waffen und dem Nitroglycerin verschwunden sind. Im Operationssaal finden sie Lukey, Logans Assistenten, gefesselt und geknebelt vor. Auf die Frage, wie sie den Sprengstoff transportiert hätten, erklärt Lukey: De Doc. He cut up Spidah here and here and here...all ovah. He stick dem tubes in dere, like undah da skin...an’ den he sews ’em all up.

Unterwegs im Dschungel stellt sich Logan einem plötzlich auftauchenden Zombie entgegen, der einen mechanischen Haken, der eine Hand ersetzt, tief in dessen Brust schlägt. Diesel kann den Zombie mit dem Hieb seiner Machete in den Schädel unschädlich machen. An einer Belüftungsöffnung des unterirdischen Komplexes: Zerkleinerte Blumen und Blütenstaub kommen zum Einsatz, werden in den Schacht eingesogen. Drinnen fällt Technikern kurz darauf der angenehme Geruch der Pflanzen auf. An einem der Eingänge werden zwei Wachen von Julie und einem jungen Kollegen überwältigt, der Zugang geöffnet. Jack und Diesel kommen herein; als eine der Wachen fliehen will, schießt Jack ihr in den Rücken. Als Julies Begleiter seine Waffe anhebt, wird auch er von Jack erschossen. Logan erscheint mit Spider, ermahnt Jack: ENOUGH! ENOUGH! ENOUGH! ENOUGH! Logans Wunde blutet nach wie vor, er aber – on a holy mission – scheint keinen Schmerz zu spüren. Er öffnet Spiders Hemd. LOGAN removes RED-SOAKED DRESSING from SPIDER’S skin. All over her bare chest and upper belly we see LONG, EIGHT-INCH SCARS, HASTILY STITCHED WITH SUTURE SHOWING. Beneath each is A CIGAR-SHAPED BULGE where a vial of nitro has been implanted. Spider versucht, Logan auf die zweite Wache aufmerksam zu machen, die kriechend die Kontrollkabine zu erreichen versucht. Logan tritt wiederholt brutal auf den Mann ein, kann aber nicht verhindern, dass er den Alarm auslöst; das Tor schließt sich. Jack feuert eine lange Salve auf den Wachmann. Blut fließt in Strömen aus Logans Wunde, er fällt in Ohnmacht. Diesel versorgt Spiders blutende Brust. Die Techniker, die dem Einfluss der Pflanzen ausgesetzt waren, sind bereits weitgehend bewusstlos; einem gelingt es gerade noch, auf den (begrenzten) Alarm zu reagieren und noch im Sturz einen Hebel zu betätigen: GENERAL ALERT!

In der Sporthalle vergnügen sich Gasparilla und sein Gefolge wie gehabt. Der Alarm übertönt die laute Rockmusik: MARY HENRIED, a prisoner for the evening again, hears THE SOUND. Her eyes widen. She looks over at RHODES, who jumps to his feet. The party gradually goes silent. Rhodes beruhigt die Anwesenden, wiegt sie in Sicherheit. Er verlässt die Räumlichkeiten, gefolgt von zwei Wachen. Zwei weitere beziehen vor der sich schließenden Stahltür Posten. Gasparilla will sich die gute Laune nicht verderben lassen: Well, c’mon, ladies and gents. Who says we gotta let our evenin’ get spoiled? Simon sez...GET DOWN!!! Seine Gäste lassen sich von dem Alarm ebenfalls nicht beeindrucken, nur Mary ist beunruhigt. Das Alarmsignal ist auch außerhalb des Komplexes zu hören. Als Toby und Lukey auf dem Bildschirm des Wachpersonals erscheinen, ihre Waffen auf Bill und eine Frau, Sally, gerichtet und behauptend, es gäbe eine Revolte im Stalag, wird ihnen geöffnet. Schnell sind die Wachen überwältigt.

Eingang 7: Julie ist gefesselt. Auf ein Signal von Spider hin durchsucht Diesel sie nach Karten, die Grundrisse der gesamten Höhle zeigen. Logan wird aufgrund seiner Verletzung zurückgelassen. In einer Abstellkammer versorgen sich Toby, Sarah und Bill mit Gasmasken. Im Kommunikationsraum versucht Toby vergeblich, Mary über die Sprechanlage zu erreichen. Er bittet Tricks, sie zu suchen. We’re gonna hit the power station and haul-ass outa here. We’ll be at exit five...that’s exit five in exactly ten minutes. Dann zerstört er die Schaltplatte, Sarah und Sally nehmen sich die Alarmanlage vor. Ein Evakuierungssignal leuchtet auf, ein Alarm ertönt. Bill: Jesus, Mary and Joseph! (he slugs from his flask) By blowin’ the alarm panels...we signalled an Evac! In den Korridoren der Höhle öffnen sich automatisch die Türen, Soldaten und Zivilisten strömen auf die Flure. Das Tor an Eingang 7 öffnet sich. Im Mondlicht erspäht Julie einige Zombies, die sich dem Eingang nähern. Noch immer gefesselt, bittet sie Logan, sie zu befreien. Der sieht stumm in Richtung der Zombies, die Gefahr nicht begreifend. Die Türen des Schlafsaals öffnen sich; eine Armee in Rot gekleideter Zombies marschiert auf den Korridor. We might recognise TONTO, BLUTO, SAMSON....we certainly recognise big Bub. Obwohl Bub im Drehbuch im Gegensatz zum Film nicht der einzige weitgehend domestizierte Zombie ist, hat er auch hier eine besondere Stellung inne. Ein großes Gehege: Das Tor öffnet sich, etwa vierzig bis fünfzig Zombies in blauer und weißer Kleidung sind frei. Panisch schießen die Wachen auf die Zombies, treffen einige, ergreifen dann jedoch die Flucht vor der übermächtigen Bedrohung. THE ZOMBIES are out! Free to find their own suppers! In der Sporthalle gerät die Menschenmenge in Panik. Gasparilla versucht, die Ruhe wiederherzustellen. Mary nutzt das Chaos zur Flucht. Sie kommt am Kinderzimmer (!) vorbei, in dem sich etwa ein Dutzend Kinder befinden. Eine Krankenschwester fragt sie, was zu tun sei. Mary fordert sie auf, zu warten: I’ll...I’ll make sure you get the word what to do, okay? Derweil wird Julie von den Zombies attackiert. Sie reißen an ihren Armen und Beinen. ONE BITES HER HAND, ANOTHER HER ARM, ANOTHER HER CALF. Logan, inzwischen vollends vom Wahnsinn beherrscht, beobachtet das Spektakel: We’ll be in Heaven soon. We’ll all be in Heaven soon. […] Pain. God forgive the pain inflicted by surgeons. We must atone. We must atone for our sins. Er bedient einen Hebel mit der Aufschrift „Sirene“: Slowly, THE THROATY WAIL RISES and calls out over the jungle. It’s the “Feeding Signal” we heard earlier. Überall im Dschungel wenden sich die Zombies dem Geräusch zu, nähern sich dessen Quelle. Am Eingang 7 wird die schreiende Julie von den Zombies buchstäblich zerrissen. Logan ist noch mit seinen wirren Gebeten beschäftigt; erst als die Zombies auch ihn angreifen, realisiert er die fatale Situation, fängt an zu schreien. ONE ZOMBIE TAKES A BITE OUT OF HIS LEFT ARM. He shrieks and brings up THE PISTOL, FIRING. THE FIRST SHOT RIPS OPEN THE CREATURE’S SKULL. The next FIVE SHOTS are wasted, FIRED WILDLY. The GUN CLICKS emptily as THE ZOMBIES engulf him, TEARING, BITING, EATING HIM ALIVE. Unmengen von Zombies dringen in den Komplex ein. Tricks stößt auf Mary. Die will in einigen Minuten am Treffpunkt an Ausgang 5 sein, läuft jedoch zunächst wieder davon.

In der Hauptkammer der Höhle stoßen Rhodes und acht Soldaten auf eine gigantische Übermacht von Zombies. Sich einen Weg durch einige von ihnen erkämpfend – Rhodes kann einen der Angreifer durch zwei Kopfschüsse gerade noch unschädlich machen –, erreichen sie eine Tür. Ein Sozialverhalten zeigend, das ihm im Film fehlt, hält Rhodes den Männern die Tür offen. Auf einige sich nähernde Zombies schießt er mit sichtlichem Vergnügen. For a moment he resembles Doc Logan, madness bristling inside him. Spider, Diesel und Jack treffen auf einige Soldaten. Jack eröffnet nervös das Feuer; bei dem Schusswechsel werden auch fliehende Zivilisten getroffen. Diesel kann Spider in Sicherheit bringen, Jack jedoch wird erschossen. Auch Toby, John und die anderen „Rebellen“ geraten in ein Feuergefecht. John wird in die Schulter getroffen. Plötzlich tauchen Tricks und seine Begleiter auf, eröffnen das Feuer auf die Soldaten. Einer von Tricks’ Leuten wird tödlich getroffen, Tricks durch einen Bauchschuss schwer verwundet. Die letzten vier Soldaten ergreifen die Flucht.

Eine große Menge von Zombies nähert sich der Sporthalle. Their VOICES ECHO IN GROTESQUE HARMONY, the song of the living dead that we’ve heard before. Zwei Wachen versuchen vergeblich, die Tür manuell zu schließen. Gasparilla erschießt einen der beiden Männer, der andere flieht. Dann reißt er die orangefarbene Weste des Toten an sich. Die Zombies pressen sich durch die Tür, Gasparilla und seine Gäste – allesamt ohne Schutz versprechende Westen – sitzen in der Falle. Mary hat sich der Kinder angenommen; zusammen mit der Schwester treffen sie auf Rhodes. Der befiehlt seinen Soldaten, die Flüchtenden zu erschießen. Auf einen Einwand eines Soldaten hin, der nicht auf Kinder schießen möchte, revidiert Rhodes seinen Schießbefehl: After them then! I want them stopped! That woman is dangerous! Mary, die Schwester und die Kinder stehen plötzlich vor Bub und seinem Kader in Rot gekleideter Zombies. BUB lumbers up to MARY and...salutes. MARY returns the formality. Sie fordert die anderen auf, Ruhe zu bewahren. Am Schießstand versorgt Mary Tonto, Bluto und Samson mit Schusswaffen. BUB is strapping on his TWO-GUN HOLSTER SET all by himself, fumbling a little, but succeeding. Mary schießt auf eine mit organgefarbenem Kreis gekennzeichnete Zielscheibe, neugierig beobachtet von den Zombies. Als sie erneut feuern will, greift Bluto nach ihrer Hand. Mary versucht ihn zu besänftigen. Sie greift nach seiner Hand, schüttelt energisch den Kopf. Als er sie loslässt, schießt sie noch mehrere Male auf die Zielscheibe: Look. It’s good to shoot the circles. Good. Good. Die Zombies zeigen sich verwirrt. Mary schleudert ihre Weste zu Boden, schießt zweimal darauf; dann ist das Magazin leer. Plötzlich ertönt ein Gehämmer an der Tür: Rhodes und seine Leute. Bub schießt auf Marys Weste. Tonto begreift, schießt ebenfalls auf die Weste. Die Tür öffnet sich, drei Soldaten erscheinen, orangefarbene Westen tragend. Die Zombies schießen: THE TROOPERS ARE CUT TO RIBBONS. Die Zombies nähern sich den anderen Soldaten, die in Deckung gegangen sind, während Mary sich anschickt, in die andere Richtung zu fliehen. BUB sees her leaving. He calls to her with a deep, pleading moan. MARY stops and looks at him sadly. He shoots off a military salute. MARY salutes him back. There are tears in her eyes. Die „Beziehung“ zwischen Mensch und Zombie, zwischen Lehrer und Schüler, erscheint hier auf menschlicher Seite noch etwas emotionaler als im Film; dort ist es vor allem Bub, der Gefühle zeigt. BUB joins his fellows in pursuit of Rhodes’ and his men.

In der Sporthalle beginnt das große Fressen. Eine Frau wird von den Zombies zerrissen. Zwei Männer kämpfen mit Gasparilla um dessen Weste, wobei Weinflaschen und reich gedeckte Tische umgeworfen werden, sinnlos gewordene Errungenschaften des Kapitalismus (ein Thema, das am Anfang des Films eine Entsprechung in umherfliegenden Geldscheinen findet, das aber auch in Dawn of the Dead bereits präsent ist). Die Weste zerreißt beim Kampf, der orangefarbene Kreis wird in zwei nutzlose Halbkreise geteilt; eine Metapher für ein Grundthema Romeros, dem Scheitern menschlicher Anstrengungen in Krisen aufgrund unterschiedlicher – oft egoistischer – Vorgehensweisen. Gasparilla hält lediglich einen verbliebenen Fetzen der Weste in Händen: He tries to spread it out on his chest but it’s too late... and THE ZOMBIES are too hungry...much too hungry. Romero weiß, worauf es seinen Fans ankommt. MONTAGE: as ALL OVER THE ROOM THEY STRIKE. This is it, gore fans. The gross finale. The intestine-tugger. THE ZOMBIES GET THEIR SUPPER. THEY FEAST AMONG THE PILLOWS, like Romans at an orgy. MUSIC still plays over the gymnasium speakers, rock-a-billy in a gleeful tempo. Auch für Gasparilla gibt es kein Entkommen: GASPARILLA has retreated into his tanning-coffin but a pudgy arm and a leg are dangling outside. ZOMBIES CHEW HUNGRILY on the juicy morsels. From inside the coffin, where ultraviolet glows brightly, come the piercing, agonised screams of the fat General.

Auch Diesel und Spider werden mit Zombies konfrontiert. Diesel kann auf einige schießen, wird dann aber von hinten überrascht: Einer der Zombies beißt ein riesiges Stück aus seiner Schulter heraus. Es gelingt Diesel, den Kopf des Zombies in Stücke zu schießen; auch weitere Angreifer kann er abwehren. Gefolgt von den Zombies fliehen die beiden. Mary, die Schwester und die Kinder erreichen Ausgang 5, wo Toby, Sarah und John bereits nahe der offenen Tür warten. Sie flüchten in den Dschungel. Rhodes und seine Soldaten stoßen auf weitere Zombies. Nachdem er die Köpfe von zwei Zombies zerschossen hat, stellt Rhodes fest, dass sein Magazin leer ist. Zwei Zombies bemächtigen sich seiner, er wird gebissen. Schwer verletzt schafft er es durch eine Tür. RHODES comes face-to-face with...you guessed it...big BUB. Rhodes dreht sich um, rennt. Bub feuert einige Schüsse ab. RHODES turns a corner but ONE BULLET BITES HIM ON THE BACK OF HIS SHOULDER. Terrified, fighting pain, he staggers on with the gun-totin’ RED COAT following behind. Im Dschungel stößt Sarah auf Miguels Leiche. Obwohl bereits vor fünf Tagen getötet, ist er nicht als Zombie wiederauferstanden. Sarahs Augen füllen sich mit Tränen. John reicht ihr die Hand, sie gehen weiter. Am Boot angekommen, werden die Wachen aufgefordert, es zu übergeben. Nach Warnschüssen werfen sie die Waffen fort. Die Flüchtlinge gehen an Bord. Bill stellt fest, dass sein Flachmann leer ist; er wirft ihn weg. Im Höhlenkomplex versucht Diesel verzweifelt, die Zombies abzuwehren und Spider zu schützen. Er wird mehrfach gebissen. Währenddessen schießt Bub den Inhalt seines gesamten Magazins in Rhodes’ Leib. Anschließend lädt er nach. Diesel verliert seinen Kampf gegen die Zombies: THEY START TO TEAR HIM APART BIT BY BIT. Spider hat das Pulvermagazin fast erreicht, als ein Zombie nach ihr greift. Her SHIRT IS RUNNING RIVERS OF BLOOD NOW where the vials are implanted underneath. Im Konditionierungsraum kann Rhodes sich bewaffnen. Bevor er jedoch auf Bub schießen kann, feuert der zwei weitere Magazine auf Rhodes, jeder Schuss ein Treffer. Rhodes stirbt. Sein Körper sackt zu Boden, leaving MUCH OF HIS BLOOD on the ORANGE CIRCLE that’s mounted behind him. Ein Zombie beißt ein großes Stück aus Spiders Schulter, inklusive einer der in ihren Körper eingenähten Ampullen. Er nimmt den Fremdkörper aus dem Mund, betrachtet ihn neugierig und schleudert ihn dann wütend in Spiders Richtung – und damit in Richtung der Tür des Magazins. Eine gewaltige Explosion – ein riesiger Feuerball dringt durch die Höhle. Bub betrachtet Rhodes’ noch zuckende Leiche und salutiert. Eine Wand stürzt ein, begräbt Bub unter sich.

Vom Boot aus sehen die Flüchtlinge die Explosion; einige der jüngeren Kinder jubeln, als ob sie ein Feuerwerk beobachten. Der obere Teil der Insel wird völlig zerstört. It’s as though an enormous underground volcano is exploding. It’s a frightening...yet beautiful sight. Tricks ist inzwischen seiner Verletzung erlegen. Toby zielt mit der Waffe auf seinen Kopf. Sarah hält ihn zurück: No. Don't. Wait. Wait to see if... wait until it’s necessary. Eine andere, eine paradiesische Insel: Alle Flüchtlinge sind versammelt. Die Kinder werden von John getauft. Auch Sarah möchte getauft werden. THE OTHER ADULTS, led by LUKEY, file into the river, all lining up before the baptist, waiting their turns to be blessed into this tiny new society. Später: Tricks’ Körper liegt bedeckt im Sand. Im Beisein sämtlicher Flüchtlinge, die Köpfe geneigt, spricht John ein Gebet. Nachts: Sarah bewacht die Leiche im Mondlicht, die Geräusche von Tieren sorgen für eine unheimliche Atmosphäre. John kommt, will die nächste Schicht übernehmen. Sarah fragt, wie lange man den Körper noch bewachen müsse. Forever, darlin’. Forever. ’Til he turns ta dust and blows away on the wind. Es bleibt eine Unsicherheit. THE BODY lies silent, rigid under the KHAKI ARMY BLANKET that rises and falls, rises and falls with the Gulf breeze. – Suddenly...A LOUD MUSIC CHORD! A SUDDEN MOVEMENT! – It’s the movement of RED LETTERS that spin up off the head of the corpse and settle before our eyes. – The letters read: “THE END (I PROMISE)”


So unterschiedlich Drehbuch und Film auch sind, finden sich doch einige gravierende Übereinstimmungen, aber auch viele Details, die bei der Überarbeitung nicht verloren gegangen sind. Die Zeichnung einiger Figuren wie etwa John und Bill fällt weitgehend identisch aus. Sarah wird in beiden Fällen als eine starke, selbstbewusste Frau dargestellt; im Film übernimmt sie zusätzlich teilweise die Funktion der dort nicht auftauchenden Mary. Rhodes Charakter ist hier wie dort äußerst fragwürdig, im Film hat er jedoch mehr Einfluss, untersteht keiner höheren Instanz. Romeros zentrales Thema, die Unfähigkeit des Menschen, sich in Krisenzeiten zusammenzuraufen und gemeinschaftlich ums Überleben zu kämpfen, kommt sowohl im Drehbuch als auch im Film klar zum Ausdruck. Einige Elemente des Skripts greifen auf frühere Filme zurück, andere hat Romero in seinen späteren Filmen wieder aufgegriffen. Die Idee von als Soldaten eingesetzten Zombies gab es bereits 1936 in Revolt of the Zombies, die nach Kleidung in verschiedenen Farben klassifizierten Zombies erinnern an J. Lee Thompsons Conquest of the Planet of the Apes (Eroberung vom Planet der Affen, 1972). Die gnadenlose Klassengesellschaft des Drehbuchs findet sich ähnlich auch in Land of the Dead. Einige allzu groteske Einfälle und die reichlich überzogenen religiösen Inhalte der Drehbuchfassung lassen vermuten, dass die Kürzung des Budgets und die damit einhergehenden Veränderungen für Day of the Dead nur von Vorteil waren.

© Martin Beine / tenebrarum